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Zwei aufeinanderfolgende Rennen in der MOTUL FIM Superbike World Championship sind nie einfach. Das Fahrerlager muss zusammenpacken und von einem Ort zum anderen ziehen. Die Fahrer laborieren vielleicht noch an Verletzungen aus der vorherigen Runde. All das spielt keine Rolle, wenn man das Momentum hinter sich hat.

TOPRAK IN TOP-FORM: „Das Unmögliche scheint jetzt unvermeidlich“

Für Toprak Razgatlioglu (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) scheint das Unmögliche nun unausweichlich zu sein; er ist der Mann, den es zu schlagen gilt und der klare Titelfavorit. Auf dem Weg nach Most stellten sich viele im Fahrerlager die gleichen Fragen. Wer kann ihn aufhalten? Wie kann man ihn aufhalten? In Donington Park nahm Razgatlioglu die Anfrage eines Konkurrenten nach der Legalität seines BMW auf die leichte Schulter. Das Feiern mit einer „Technischen Inspektion“ war eine großartige Spielerei des türkischen Stars. Er war sichtlich wütend darüber, dass Fragen zu seinem Paket gestellt worden waren. 
Die einfachste Art, sie zu beantworten, war ein überwältigender Sieg. Wenn ein großartiger Fahrer ein Paket unter sich hat, das ihm Selbstvertrauen gibt, erreicht er ein neues Leistungsniveau. In den letzten Jahren hatten Jonathan Rea und Alvaro Bautista diese Form. Ihre Fähigkeit, trotz unterschiedlicher Herausforderungen Wege zum Sieg zu finden, war ebenso beeindruckend wie das, was das Fahrerlager von Toprak erwartet.

Ein großer Unterschied ist, dass das neue Regelpaket es schwieriger machen dürfte, Razgatlioglu mitten in der Saison zu stoppen. Die Kontrollpunkte zur Saisonmitte dienen nun nicht mehr dazu, die Motorleistung eines Motorrads zu reduzieren, wie es bei Ducati in der Vergangenheit mit Bautista der Fall war. Ironischerweise ist dies eine Folge davon, dass Ducati die Regeländerungen akzeptiert hat, um die Mindestgewichtsregel für 2024 einzuführen.

BEWEGUNG: „Das Spiel hat sich weiterentwickelt...“

Das Spiel hat sich in der WorldSBK weiterentwickelt, und obwohl Bautista in den Rennen schneller ist als im letzten Jahr, ist das nicht genug. Razgatlioglu hat die Messlatte höher gelegt und Bautista wurde als unzulänglich befunden. Ducati hat auch nicht das erreicht, was sie tun müssen. Der zweifache Champion hängt in den Seilen, und an diesem Wochenende ist es schwer vorstellbar, dass jemand an Razgatlioglu herankommen kann.
Scott Redding (Bonovo Action BMW) wird sich sicherlich gute Chancen ausrechnen, an sein starkes Wochenende in Donington anzuknüpfen. Die beiden Strecken gehören zu seinen besten im Kalender, so dass der BMW-Mann zuversichtlich sein wird, um ein weiteres Podium zu kämpfen und an sein Wochenende 2022 für den deutschen Hersteller anzuknüpfen. Redding hat auf dieser Strecke vier Podiumsplätze errungen und man darf nicht unterschätzen, dass er immer noch für Überraschungen sorgen kann, wenn er gut drauf ist.

YAMAHA: Rea bester Blauer in Donington

An anderer Stelle und in der blauen Farbe ist der Kampf um die Spitze der Yamaha-Piloten in vollem Gange. Jonathan Rea (Pata Prometeon Yamaha) gewann das letzte Mal und kehrt nun an den Ort seines 119. und letzten Sieges zurück. Bei wechselhaften Bedingungen war er mutig und hat seine Reifenwahl gut getroffen. An diesem Wochenende ist der Druck auf seine Yamaha-Crew etwas geringer geworden. Nach einem miserablen Start in die Saison haben sie sich gut qualifiziert und sich eine Chance auf ein gutes Ergebnis in den Rennen gegeben. Reas Podium in der Superpole war hart umkämpft und wohlverdient. Most ist eine ganz andere Herausforderung, aber die Strecke bietet viele Herausforderungen, die denen in Donington Park ähnlich sind. In vielerlei Hinsicht ist die Strecke ein entfernter Cousin der britischen Rennstrecke, aber wird sie Ducati Hoffnung geben oder eher das Gleiche bieten wie letztes Wochenende.

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